Unser genomischer Schwarzbuntstar Callum konnte mit der April-Zuchtwertschätzung erneut sein enormes genetisches Potential unter Beweis stellen. Damit ist er aktuell er höchste Bulle aus dem gesamten Phönix-Verbund. Insgesamt stellt die Phönix Group knapp die Hälfte der schwarzbunten TOP 100. Der rotbunte Garnier beansprucht auch im April eine Spitzenposition. Mit knapp 2.000 € Zuchtwert belegt er Rang 1 der Topliste nach RZ€.

Jährliche Basisanpassung

Wie in jedem Jahr findet im Rahmen der Zuchtwertschätzung im Frühjahr die routinemäßige Basisverschiebung für alle Merkmale statt. Die neue Basis bilden jetzt Kühe mit Eigenleistung aus den Geburtsjahrgängen 2018 bis 2020 (vorher 2017 bis 2019). Die Auswirkungen dieser Anpassung für die Holsteins beider Farbrichtungen sind für ausgewählte Merkmale in der Tabelle zusammengefasst.

Genomische Spitzentalente

Nicht nur nach RZG, sondern auch nach RZ€, dem ökonomischen Gesamtzuchtwert, führt unser Spitzenbulle Callum die Riege der schwarzbunten Genomics im Phönix-Verbund an. Er ist außerdem weit und breit der höchste Coverboy-Sohn in der deutschen Liste und konnte trotz Basiskorrektur seine Position in der RZG-Topliste auf Rang 3 verbessern. Callum ist bereits in den letzten Wochen stark als Bullenvater in vielen Zuchtprogrammen zum Einsatz gekommen und wird auch weiterhin gefragter Anpaarungspartner bleiben. Er ist jetzt aber deutlich besser verfügbar und auch den Preis konnten wir anpassen. Nicht nur auf Grund seines interessanten Pedigrees mit alternativer Väterfolge, sondern auch wegen seiner kompletten Vererbungsleistungen ist er ein idealer Bulle für alle modernen Milchviehhalter. Leistung, Exterieur, Nutzungsdauer und sämtliche Merkmale des Gesundheitskomplexes wird Callum durchschlagend verbessern können. Außerdem werden seine Kälber leicht zur Welt kommen und überdurchschnittlich vital sein. Ebenfalls erwähnenswert ist die Tatsache, dass seine Nachkommen eine überdurchschnittliche Laktationspersistenz aufweisen werden. Alles in allem sollte Callum auf keiner Besamungsliste fehlen.

Picard, der inzwischen schon eine längere Zeit im Einsatz ist, hält sich erfreulich stabil und bietet den vielen neuen Bullen die Stirn, die sich in der Topliste tummeln. Er ist inzwischen der einzige Bulle aus dem Jahrgang 2021, der überhaupt noch innerhalb der besten 50 Bullen vertreten ist. Mit seinen hohen Leistungszahlen, viel Milch in Kombination mit hohen Inhaltsstoffen, gehört er gerade in diesem Segment zu den Spitzenbullen. Mit einem Zuchtwert von 151 RZM ist er der höchste Bulle in unserem aktuellen Angebot. Picard wird mittelrahmige, fundamentstarke Milchkühe liefern, die in allen Haltungsformen bestens zurechtkommen sollten. On top verfügt Picard über einen sehr hohen Zuchtwert für die Robotertauglichkeit (RZRobot 120).

Aktuell der höchste verfügbare Monteverdi-Sohn bleibt Minos, der im Gesamtniveau etwas verloren hat und seine anfangs hohe Position nicht ganz halten kann. Er stammt aus populärer Familie. Eine Vollschwester seiner Mutter hat mit Arizona immerhin den ehemaligen Listenführer geliefert. Minos hat seine Stärken in den funktionalen Merkmalen und im Exterieur. Darüber hinaus kann er für die Besamung von Jungrindern empfohlen werden.

Erneut konnte Formentor seine Spitzenposition als höchster Foreman-Sohn in Deutschland bestätigen. Formentor, dessen Familie ursprünglich aus Italien stammt, beeindruckt mit enormer Milchpower sowie überaus günstigen Zuchtwerten für Nutzungsdauer, Gesundheit und Persistenz. Bei passender Größenvererbung fällt in seinem Linearprofil die gute Beckenvererbung besonders auf. Hier kann man ihn zur Korrektur einsetzen. Außerdem werden seine Töchter mit sehr gut melkbaren Eutern punkten können. Sein mütterlicher Halbbruder Romero ist ein Sohn des überdurchschnittlich erfolgreichen Bullenvaters Rover. Romero bietet sich als klassischer Allrounder für viele Betriebe an und kann auch in der Jungrinderbesamung genutzt werden.

Mit sehr hohen Exterieurzahlen macht Neuzugang Rossi auf sich aufmerksam. Er gehört zu den wenigen Söhnen des kanadischen Bullenvaters Rocksongs, die überhaupt in Deutschland in den Einsatz gekommen sind. Seine Mutter ist über eine Auktion nach Holland verkauft worden. Rossi wiederum wurde im Rahmen des Phönix-Zuchtprogramms als Embryo aus Holland importiert und ist in Thüringen geboren. Der Ursprung der Familie liegt allerdings in den USA., in einer großartigen Familie mit vielen hocheingestuften und leistungsstarken Kühen im Papier. Rossi verbessert sämtliche Eutermerkmale und kann auch leistungsmäßig überzeugen. Mit seiner Blutführung Rocksongs x Radar x Benz ist er genalogisch vielseitig einsetzbar.

In der "Szene" sorgt unser Rotfaktorträger Manrico im Moment für viel Gesprächsstoff. Seit seine ersten Kälber geboren sind und die ersten genomischen Zuchtwerte seiner Nachkommen ermittelt wurden ist klar, dass Manrico liefern kann. Einige seiner Kälber haben enorm hohe Zuchtwerte, die jenseits der Schallmauer von 160 RZG liegen. Somit wurden die Manrico-Töchter, die in den letzten Wochen auf Auktionen angeboten wurden, teuer zugeschlagen. Grund genug, sich diesen ursprünglich aus einer italienischen Kuhfamilie stammenden Bullen noch einmal anzuschauen und die wertvolle Genetik in der eigenen Herde zu nutzen.

Team Hornlos in bewährter Aufstellung

Der im Dezember neu gestartete Caden P-Sohn Camron P bleibt unser höchster Hornlosbulle. Seine Mutter ist inzwischen frisch in Milch und begeistert durch ein hervorragendes Euter. Camron P ist in den vergangenen Wochen verstärkt für Anpaarungen im Zuchtprogramm genutzt worden und konnte inzwischen seinen Ersteinsatz in den Testherden absolvieren. Sperma dieses auch auf Grund seiner interessanten Abstammung universell einsetzbaren Bullen ist nun gut verfügbar.

Zusätzlich zur Hornlosigkeit kann Camron P Milchinhaltsstoffe, Fruchtbarkeit und Gesundheit verbessern. Er gehört zu den besten Bullen für das Merkmal Nutzungsdauer und kann auch für Jungrinderbesamungen genutzt werden. Außerdem lässt Camron P Töchter mit sehr guten Eutern erwarten, die eine sehr gute Robotertauglichkeit besitzen werden. Er verfügt über einen Topwert für Melkbarkeit (RZD 113).

Falcao P ist deutschlandweit der einzige hornlos vererbende Foreman-Nachkomme. Von Falcao P kann man eine ordentliche Leistung und gutes Exterieur erwarten.

Von den zahlreichen Star P-Söhnen ist mit Sentis P ein Bulle im Angebot, der viel Milch vererbt. Auch auf Grund der mittelrahmigen Größenvererbung und der günstigen funktionalen Eigenschaften sollte er in viele unserer Betriebe passen.

Carlo PP ist aktuell der höchste homozygot hornlose Bulle nach RZ€ Deutschlands. Dieser in Dänemark gezüchtete Cartoon P-Sohn überzeugt mit haushohen Zuchtwerten für Nutzungsdauer und Gesundheit sowie mit sehr niedrigen Zellzahlen. Carlo PP-Kälber werden leicht geboren und können bei entsprechender Muttergrundlage auch rotbunt fallen.

Von Sinan PP haben in der Zwischenzeit die ersten Töchter gekalbt. Sie überzeugen hinsichtlich Leistung und Exterieurqualität. Wir können gespannt auf seinen ersten Töchterzuchtwert sein, den dieser stark genutzte Bulle im August bekommen wird.

Garnier bleibt Spitze

Unser Gywer-Sohn Garnier hat seine zweite Zuchtwertschätzung als töchtergeprüfter Bulle mit Bravour gemeistert und bleibt mit einem sehr hohen ökonomischen Zuchtwert von 1924 RZ€ die klare Nummer 1 aller deutschen Rotbuntbullen mit Töchterinformationen. Er hat einige neue Töchter dazubekommen, die zusätzliche Informationen für die Zuchtwertschätzung liefern. Im Komplex Leistung und Funktionalität sind Informationen von knapp 100 neuen Töchtern berücksichtigt worden. Im Exterieurzuchtwert wurden die Klassifizierungsergebnisse von 70 neuen Töchtern einbezogen. Im Leistungsbereich hat Garnier etwas im Milchzuchtwert verloren, konnte sich dafür aber z. B. im Zuchtwert Persistenz deutlich steigern. Dennoch ist er mit mehr als 1.500 kg Milch, positiven Inhaltstoffen und sensationellen 90 Fett-kg ein echter Leistungsbulle. Zugewinne in den Komplexen Milchtyp und Körper stehen leichten Verlusten im Bereich der Fundamente gegenüber. Die Garnier-Töchter zeigen sich auf den Betrieben als rahmige, typvolle junge Kühe, die mit sehr guter Euterqualität zu überzeugen wissen. Ein Bericht zu den bisher im Zuchtgebiet besichtigten Töchtern dieses inzwischen sicher geprüften Spitzenbullen findet sich in der nächsten Ausgabe unserer Verbandszeitschrift.

Migel im Aufwärtstrend

Als ausgesprochener Leistungsbulle war Migel in den letzten Jahren einer der beliebtesten Bullen aus dem Hause RBB und wurde in vielen Regionen Deutschlands und im Ausland intensiv eingesetzt. Inzwischen sind viele Migel-Töchter in Milch gekommen und die Zahl der in der Zuchtwertschätzung berücksichtigten Töchter steigt rasant an. Waren es im Dezember erst 17, so sind es zur aktuellen April-Schätzung bereits mehr als 300, die in der Zuchtwertschätzung berücksichtigt wurden. Auch im Exterieurzuchtwert sind bereits über 200 Töchterinformationen verarbeitet worden.

Die enorme Leistungsbereitschaft der Migel-Töchter, die bereits als junge Färsen oft 40 kg Tagesleistungen realisieren, spiegeln sich auch im Zuchtwert des Bullen wider. So konnte Migel trotz der Basisanpassung seine Zuchtwerte steigern und seine Rangierung in der Topliste verbessern. Außerdem gab es Zugewinne im Zuchtwert Nutzungsdauer und in der Eutergesundheit. Migel-Töchter präsentieren sich als gut entwickelte junge Kühe mit viel Breite und Rippenwölbung. Sie bewegen sich auf sehr gut gestellten Fundamenten und tragen drüsige Euter mit guter Aufhängung und Breite. Es hat den Anschein, als ob die Töchter von Migel mit den hohen Leistungen problemlos zurechtkommen. Auch als geprüfter Bulle behält Migel weiterhin seine Berechtigung.Im Zuchtgebiet könnte er gut zu Töchtern von Freemax und Bender passen.

Der gerade angesprochene Freemax gehört ebenfalls zu den Gewinnern dieser Schätzung. Auch er hat viele Töchter im Zuchtwert dazubekommen (+776 neue Töchter im Komplex Leistung/Funktionalität/Nutzungsdauer und +322 neue Töchter im Exterieur). Freemax konnte sich in der Leistung bereits das zweite Mal in Folge deutlich steigern und kletterte in der Topliste um 6 Plätze nach oben. Viele Freemax-Töchter befinden sich in der zweiten Laktation und präsentieren sich als sehr harmonische und ausbalancierte Kühe. Mit fast 3.000 Töchtern im Zuchtwert, der positiven Entwicklung in vielen Teilzuchtwerten sowie der hohen Besitzerzufriedenheit bleibt Freemax eine sichere Bank.

Erstmals mit Töchtern ist der Fitness-Spezialist Bender in der Zuchtwertschätzung vertreten. Sein erster Zuchtwert basiert bereits auf 182 Töchtern in 67 Betrieben. Erwartungsgemäß präsentiert er sich als Bulle, der in Sachen Größenvererbung korrigierend eingesetzt werden kann. Ebenfalls verbessert er die Fundamente und die Euterqualität.

Positiv aufgefallen mit deutlichen Verbesserungen ist Carlin, der fast 50 Plätze in der Topliste nach oben gesprungen ist. Über Töchter von Basta und Copper ist Casino-Sohn Carlin alternativ gezogen. Er überzeugt durch ordentlich Leistung in Kombination mit einem durch und durch gefälligen Exterieurprofil.

Aushängeschild Garido

Mit der Konstanz eines Uhrwerks liefert Dauerbrenner Garido zu jeder Zuchtwertschätzung herausragende Ergebnisse. Er ist und bleibt unser höchster nachkommengeprüfter Bulle. Mit aktuell 144 RZG belegt er Platz 12 der deutschen Topliste und bleibt weiterhin der höchste Sohn seines Vaters Gymnast. Seine Nachkommenschaft ist inzwischen auf mehr als 4.500 Töchter (+687 neue Töchter) in der Zuchtwertschätzung angewachsen und es werden täglich mehr. Nicht nur in Deutschland gibt es viele melkende Töchter dieses Ausnahmebullen, sondern auch in Italien, Tschechien, Polen und Frankreich. Seine Popularität gerade im Ausland bleibt ungebrochen. Erst kürzlich konnte die 100.000ste Portion von Garido außerhalb Deutschlands vermarktet werden. Ein großartiges Ergebnis.

Profiler, der Outcrossbulle mit herausragenden Fitnesszuchtwerten, belegt gleich zweimal den ersten Platz. Zum einen ist er nach wie vor der höchste nachkommengeprüfte Bulle für den ökologischen Gesamtzuchtwert RZÖko und zum anderen verfügt er über den höchsten RZ€-Zuchtwert aller geprüften RBB-Bullen.

Zuchtwert Futtereffizenz eingeführt

Mit der April-Schätzung wurde erstmals ein Zuchtwert für das Merkmal Futtereffizienz eingeführt. Der RZFutterEffizienz bezieht sich auf drei Laktationen und repräsentiert somit das produktive Leben einer Kuh. Er wird ebenfalls als Relativzuchtwert mit einem Mittelwert von 100 und einer genetischen Streuung von 12 Punkten ausgewiesen. Weitere Informationen sind in der aktuellen Ausgabe der Blickpunkt Rind zu finden. Der höchste RBB-Bulle für dieses neue Merkmal ist der Nexus-Sohn Nevio mit einem RZFE von 119.

Unsere neue Bullenkarte mit dem kompletten Angebot sowie den Angaben zu Preisen und Verfügbarkeit finden Sie ab sofort auch unter Bullenkarte & Bullenkatalog.