Die ordentliche Generalversammlung des Rinderzuchtverbandes Berlin-Brandenburg eG fand am 16. April 2024 in Groß Kreutz statt. Brandenburgs Landwirtschaftsminister Axel Vogel überreichte die Tierzuchtpreise des Landes Brandenburg sowie goldene Stallplaketten an Milchviehbetriebe mit besonderen Lebensleistungen. Ein anregender Vortrag zum aktuellen Geschehen auf dem Milchmarkt rundete die Veranstaltung ab.
Gemeinsam hat Rind Zukunft
Der Vorstandsvorsitzende des Rinderzuchtverbandes, Frank Groß, forderte in seinem einleitenden Bericht zur Lage der Rinderzucht Verlässlichkeit und Planungssicherheit für eine zukunftsfeste Nutztierhaltung. Eindringlich betonte er die verantwortungsbewusste Arbeit der Brandenburger Rinderzüchter und ihres Verbandes, die stetig zu einer Verbesserung der Tiergesundheit und des Tierwohls beitragen.
Brandenburgs Landwirtschaftsminister Axel Vogel bekannte sich in seinem Grußwort unmissverständlich zur regionalen Wertschöpfung. Um die regionale Versorgung zu verbessern, solle der Tierbestand auf dem Niveau des Jahres 2020 stabilisiert werden. Im Weiteren ging er auf diverse Aktivitäten der Landesregierung ein. So werde beispielsweise der Entwurf der Brandenburger Nutztierstrategie als Folge von Diskussionen und Hinweisen aktuell einer Überarbeitung unterzogen.
Berichte & Beschlüsse
Es folgten mit dem Bericht des Vorstandes und Aufsichtsrates satzungsgemäße Beiträge. Den Bericht über das Ergebnis der gesetzlichen Prüfung trug Michael Mampe vom Genossenschaftsverband Verband der Regionen e.V. vor. Die Generalversammlung entschied einstimmig, Vorstand und Aufsichtsrat zu entlasten, und stimmte dem Vorschlag über die Gewinnverwendung einstimmig zu.
Ehrung der besten Betriebe für Lebensleistung
Im Anschluss übergab der Rinderzuchtverband mit tatkräftiger Unterstützung von Brandenburgs Landwirtschaftsminister Axel Vogel goldene Stallplaketten für über 40.000 kg Milch durchschnittliche Lebensleistung ihrer Milchkühe an die Agrar GmbH Boberow und die LVAT Groß Kreutz sowie die Agrargenossenschaften Golßen und Görsdorf. In den kommenden Wochen erhalten insgesamt weitere acht Betriebe die goldene Plakette und 27 Züchter die silberne Ausgabe für über 35.000 kg Lebensleistung.
Vergabe der Tierzuchtpreise des Landes Brandenburg
Ein weiterer Höhepunkt folgte auf dem Fuße, als Minister Vogel die Vergabe der diesjährigen Tierzuchtpreise des Landes Brandenburg ankündigte. Uwe Müßigbrodt wurde als einer der erfolgreichsten und engagiertesten Uckermärkerzüchter der vergangenen Jahre ausgezeichnet. Mit seinen Fleischrindern der regionalen Rasse beschickt er seit Jahrzehnten regionale und überregionale Schauen und diverse Landes- und Bundessiegertitel errungen. Aus seiner Herde stammen die Besamungsbullen Comet PP, Sonar PP und Dolomit PP.
Theresa Betker erhält den Tierzuchtpreis Jugend für ihr jahrelanges außergewöhnliches Engagement in der Jungzüchterarbeit. Die aktuelle Vorsitzende ist aus dem Brandenburger Jungzüchterverein kaum wegzudenken. Mit Herzblut, Können und Authentizität nimmt Theresa an Wettbewerben teil, organisiert und gibt ihr Wissen an Jüngere weiter. Unzählige Siegerschärpen und Preisschleifen schmücken ihre Karriere als aktive Jungzüchterin. Auf vielen Schauen und Veranstaltungen gehörte sie zum unentbehrlichen Tierbetreuungsteam und hat auf diese Weise viele Erfolge der Brandenburger Rinderzüchter begleitet.
Aktuelles auf dem Milchmarkt
Die Generalversammlung schloss mit einem Vortrag von Heinrich Schmidt. Der Milchreferent des Deutschen Raiffeisenverbandes ging nach einem Situationsbericht auf aktuelle Themen ein, darunter die aktuellen Diskussionen rund um Artikel 148 der Gemeinsamen Marktordnung der EU (GMO). Zahlreiche Nachfragen und Wortmeldungen aus dem Kreis der rund 80 Anwesenden zeigten die Bedeutung der vielfältigen Herausforderungen für die Brandenburger Rinderbetriebe.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Andrè Gräfe führte als Versammlungsleiter durch eine gut besuchte und informative Veranstaltung. Trotz der ernsthaften Lage war die Stimmung im Geschäftssitz des Rinderzuchtverbandes ernsthaft, aber positiv, und viele Gesprächsrunden lösten sich nur sehr allmählich auf.
