Das Havelländer Erntefest bot einen wunderbaren Rahmen für die 8. Regionaltierschau der Westbrandenburger Rinderzucht- und Besamungsvereine. Milch- und Fleischrinder, Jungzüchter und ein buntes Rahmenprogramm lockten die Besucher bei strahlendem Sonnenschein in den Schatten der Pappeln im MAFZ Paaren.
Jugend voran
Um Punkt 11 Uhr ergriff Preisrichter Alexander Braune aus Sachsen-Anhalt das Mikrofon und lud die erste Klasse der Schaukühe in den Schauring. Diesen verließ als erste 1a-Platzierte des Tages die typstarke Kora. Insgesamt drei Jungkuhklassen wurden begutachtet. Die zweite entschied die seidig schwarze Saskia (V. Saveli) aus der Agrargenossenschaft Hohennauen eG für sich, und die dritte ging an die jugendliche Freemax-Tochter Frieda (LVAT Groß Kreutz). Dank Balance, Typ und einem wunderbaren Euter freute sich schließlich Familie Kaplick aus Alt Bork über den Titel Siegerkuh Jung für ihre Kemal-Tochter Kora.
Mittlere Kuhklassen
Während die Besucher des Erntefestes an den Rinderboxen vorbeischlenderten und beim Waschen und Vorbereiten der Kühe und Jungrinder zusahen, trafen sich im Schauring die Kühe der zweiten Laktation. Das enge Rennen zwischen der ausgewogenen Jameson-Tochter Jean und der starken Garido-Tochter Georgia entschied Alexander Braune schließlich zugunsten der jüngeren Jean. Doch Georgia ging am Ende des Tages keinesfalls leer aus – dazu später mehr.
In der Siegerauswahl Mittel trat nun erst einmal Jean gegen die kapitale Erstplatzierte der Drittkalbskühe an. Gegen die Ausgewogenheit der jungen Jameson-Tochter konnte jedoch auch die rahmige Amore (V. Avenue) aus der Agrargenossenschaft Hohennauen eG am Ende nichts ausrichten.
Langlebige Grand Dames
Mit der Sonne erreichte auch das Alter der vorgeführten Kühe seinen Zenit. Vier fabelhafte Kühe von der vierten bis zur achten Laktation traten um den Titel der Altkühe an. Unter ihnen fand die zehnjährige Ulla vom Havellandhof Ribbeck nicht nur besondere Erwähnung, sondern erhielt auch ihre frisch gedruckte 100.000-Liter-Urkunde von der RBB GmbH und einen Ehrenpreis des Landeskontrollverbandes Berlin-Brandenburg eV als beste Dauerleistungskuh der Schau. Mehr als 100.000 Liter oder vier Tanklastwagen mit Milch hat die Suarez-Tochter in ihrem bisherigen Leben erzeugt. Mehr Schauqualität zeigte an diesem Tag allerdings die sechs Jahre alte Bazaar-Tochter Bärbel aus der LVAT Groß Kreutz, die nach ihrem fünften Kalb mit dem Titel Sieger Alt geehrt wurde.
Georgias Triumpf
Mit dem besten Euter ihrer Klasse zog Bärbel gemeinsam mit den sechs Top-Euterkühen des Wettbewerbs erneut in den Ring zur Auswahl der besten Euterkuh der Schau. Und nun schlug Georgias Stunde: die starke weiße Garido-Tochter mit dem schwarzen Kopf holte den Titel dank eines unglaublichen, drüsigen Euters in die Fläming-Farm Grubo.
Die Kür der neuen Miss
Die folgende Beschreibung der zukünftigen Siegerkuh durch Alexander Braune ließ kein Stichwort einer Traumkuh vermissen: von Körpertiefe, Balance, Beckenlage und passender Umdreherposition bis zum traumhaften Skelett qualifizierte diese mittelrahmige Kuh alles für den Championtitel. Die neue Miss Westbrandenburg heißt Jean und zauberte nicht nur dem Team der Agrargenossenschaft Stölln eG ein stolzes Lächeln auf die Gesichter.
Fleischrinder im Rampenlicht
Im Anschluss an den Milchrind-Wettbewerb erhielten die Fleischrinder ihren wohlverdienten Auftritt im Schauring. Sieben Gespanne aus Kuh und Kalb verschiedener Rassen sorgten für etwas Gewusel und angemessene Aufmerksamkeit, spielt doch die Haltung und Zucht von Fleischrindern und Mutterkühen in den grünlandreichen Regionen Westbrandenburgs eine wichtige Rolle. Zum besten Gespann kürten Detlef May und Kathleen Münch die Fleckvieh-Simmental-Kuh RÖ Resi PP aus der Agrargenossenschaft Hohennauen eG mit ihrem Kalb RÖ Ruby P. Auch bei den Jungzüchtern spielten die Fleischrinder eine entscheidende Rolle. Mehr erfahren Sie im Bericht zum Jungzüchterwettbewerb.
